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Drudensang: Tuiflsrijtt (Review)

Artist:

Drudensang

Drudensang: Tuiflsrijtt
Album:

Tuiflsrijtt

Medium: CD/Kassette
Stil:

Black Metal

Label: Folter Records
Spieldauer: 56:02
Erschienen: 30.04.2022
Website: [Link]

Die Veröffentlichung zur Walpurgisnacht kommt nicht von ungefähr, schließlich widmen sich DRUDENSANG auf ihrem ersten vollständigen Album den heimischen Sagen und Bräuchen rund um die Perchten, Druden und andere Gestalten, die, laut Volksglauben, in der dunklen Jahreszeit ihr Unwesen treiben.
Dabei erzeugen Sturmgeheul und archaisch anmutende Flötenklänge von Anfang an eine gespenstische Stimmung, nach der der „Hexntreyber“ blitzartig losprescht. Geballte Aggression trifft auf eisige Kälte, trifft auf atmosphärische Dunkelheit, die gut zum thematischen Rahmen passt.
Innerhalb dieses Rahmens preschen DRUDENSANG überwiegend gnadenlos und rasant voran und doch haben die Melodien einen sehr hohen Stellenwert in den Songs, denn sie erzeugen dieses kalte und doch erhabene Feeling, das auch immer wieder Assoziationen zu den dunklen Wäldern des Bajuwarenlandes heraufbeschwört. Sehr eindrücklich nachzuhören im Titeltrack.

Auch das akustische Intro zu „Rutengang - Ritus der Habergoaß“ untermauert die gespenstische Atmosphäre des Albums, bevor eine nicht zu verachtende Portion Melancholie in den stürmischen Sound Einzug hält. In Verbindung mit der Thematik bekommt „Tuiflsrijtt“ dadurch nochmal einen etwas dramatischeren, auf alle Fälle aber beklemmenden Anstrich.
Mit den letzten drei Nummern gelingt der Band dann sogar nochmal ein Zuwachs an Dramaturgie.
„Raserey der Krampen“ wächst mit seinem folkloristischen Anstrich nicht nur zu einem bitterbösen Ohrwurm an (diese Gitarrenmelodien!), sondern funktioniert auch dank der dezenten Rücknahme des Tempos im Mittelteil hervorragend.

Die mystische Anrufung in „Rouhnåchtszauberey“ sorgt für einen spannenden Twist innerhalb der Musik, der im Kontext des Songs, aber auch des Albums überraschend gut funktioniert. Insgesamt vermittelt diese Nummer die archaische Stimmung der textlichen Thematik wohl am eindrücklichsten, weil sie eben sehr prominent mit Sturmgeheul und traditionellen Instrumenten spielt.
Diesem Gefühl von Erhabenheit, der tiefen inneren Verbindung zu den heimischen Sagen und Traditionen setzt das atmosphärische Ende „Marterfeld – Seelenzug ins Totenreich“ schließlich die Krone auf. Nicht etwa indem es sich in Hässlichkeit suhlt, sondern vielmehr dadurch, dass die komplette Rücknahme musikalischer Härte einer eisigen aber anmutigen Atmosphäre weicht. Repetitiv und doch unvorhersehbar. Die Kreaturen der Nacht ziehen sich in die Schatten zurück, denn das Licht des Morgens naht…

FAZIT: Auf „Tuiflsrijtt“ gelingt es DRUDENSANG die Thematik der Krampen in ein atmosphärisch und musikalisch stimmiges Gewand zu kleiden. Dass dieses Gewand durchaus bösartiger Black Metal geworden ist, macht nicht nur thematisch Sinn, sondern könnte das Potenzial haben, den ein- oder anderen Hörer für die Hintergründe und Geschichten der Texte zu begeistern. Musikalisch begeistert das Material auf alle Fälle!

Dominik Maier (Info) (Review 3216x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Krampen erwacht – Aufbruch
  • Hexntreyber
  • Seelengift
  • Tuiflsrijtt
  • Rutengang - Ritus der Habergoaß
  • Von Druden Zerfetzt
  • Raserey der Krampen
  • Rouhnåchtszauberey
  • Marterfeld - Seelenzug ins Totenreich

Besetzung:

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